Rathaus im JOH: Outlet und Stadtverwaltung lassen sich gut kombinieren
Gelnhausen – Innenstadtumgestaltung
„Unsere Innenstadt müssen wir umgestalten und einige Schritte dorthin sind schon getan“, weiß Bürgermeisterkandidat Daniel Glöckner. Mit der Festlegung des Sanierungsgebietes, das die Altstadt mit der Südstadt verbindet, sei man schon auf dem Weg nach vorn. „Die städtischen Gremien haben bereits die Mittel freigegeben, das Kinzigufer um Brücke und ehemaligem Kaufhaus Joh aufzuwerten und dem Outlet einen passenden Rahmen zu geben“, so Stadtrat Daniel Glöckner.
Geplant sei die Eröffnung des Barbarossa-City-Outlets Ende 2018 und er hoffe, dass es dann auch bei diesem Termin bleibe. „Die bereits geleisteten Tätigkeiten des Investors zeigen, dass er es ernst meint mit dem Outlet. Ich steh hinter dieser Idee, weil es zu einem Frequenzbringer in der Innenstadt werden kann“, meint Glöckner. Aber was sei, wenn die vereinbarten Mietverträge nicht einträfen? „Dann habe ich eine Idee für das Areal: Wir verlagern die Stadtverwaltung in einen Teil des Komplexes. Diese Idee sollten die Investoren gegebenfalls mit in die Waagschale werfen“, stellt Glöckner dar.
In den 1970ern wurden mehrere Einkaufszentren mit einem Rathaus gekoppelt. „In Darmstadt befindet sich das Rathaus im Luisencenter und in anderen Städten hat man Einkaufszentren direkt neben dem Rathaus errichtet – so in Dietzenbach“, weiß Bürgermeisterkandidat Daniel Glöckner. Die Idee klinge vielleicht etwas visionär, aber „wir können damit Gelnhausen und die Unterstadt nachhaltig stärken und gewinnen für die Altstadt einen Ort für Neues“, hebt Glöckner hervor.
„In der Stadtverwaltung am Obermarkt mit den Standtorten Rathaus und Bürgerschule arbeiten 73 Personen. Das historische Rathaus ist im Kern ein Bau aus den Jahren 1969/70 und entspricht den heutigen Anforderungen an eines modernen Verwaltungsbaus nicht mehr.“, stellt Daniel Glöckner heraus. Darüber hinaus sei das Rathaus auch weder besucher- noch behindertengerecht gestaltet. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten immer in die Rathaushalle kommen,
um mit den Bürgern deren Anliegen zu besprechen, da das Gebäude keinen Fahrstuhl habe, es fehle außerdem an Besprechungsräumen, modernen Tee-Küchen und Sanitärbereiche.
„All das kann man in einem „neuen“ Rathaus miteinplanen – Fahrstuhl und Rolltreppe inklusive“, meint Daniel Glöckner. Nach einer Berechnung würden ca. 4.200 Quadratmeter Fläche für die Stadtverwaltung benötigt. Das bestehende Joh-Gebäude mit seinen über 11.000 Quadratmetern Grundfläche könnte also auch die Stadtverwaltung mitaufnehmen. Als gewählter Bürgermeister würde er diese Ideen in das Projekt miteinfließen lassen und somit den Veränderungsprozess in Gelnhausen starten.
Gelungene Vorbilder, die Einkaufen und Bürgerdienstleistungen kombinieren gibt es auch im Main-Kinzig-Kreis: „Das Forum Hanau konnte letztendlich auch nur realisiert werden, weil städtische Einrichtungen wie die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und das Medienzentrum dort eingezogen sind“, stellt Glöckner heraus, „das sind Frequenzbringer, die ein Teil des Gesamtkonzept geworden sind.“ Man könne von Hanau lernen, diese Kombination auch für Gelnhausen zu übernehmen.
Glöckners Idee für die beiden Gebäude am Obermarkt sind wie folgt: Das alte „historische“ Rathaus könne im Erdgeschoss eine dauerhafte Markthalle sein, in der z. B. auch der Erzeugermarkt mit einziehen könne. „Im Obergeschoss könnte ein Rathaussaal für Empfänge und zur Vermietung entstehen. Ein Teil kann auch für Ausstellungen und für das Standesamt genutzt werden. Ins Erdgeschoss der ehemaligen Bürgerschule könnte ein Nachbarschaftsladen einziehen, im Obergeschoss Gastronomie oder ein kleiner Beherbungsbetrieb. Es liegt in unserer Hand, wie wir unsere Stadt gestalten wollen“, zeigt sich Bürgermeisterkandidat Daniel Glöckner optimistisch.